Reisethemen
 
  Guadelupes Karneval
  Bolivianer lieben Prozessionen, möge das Leben auch noch so hart sein. Selbst in der kargen Andenstadt Oruro wird ein Karneval gefeiert, der dem von Rio wenig nachsteht. Wenn Jungfrau Guadelupe hier in Sucre schon Anlass zu einem religiösen Umzug gibt, kann man gleich richtig Karneval feiern.
    Religiöse Verehrung und knappe Kostüme gehen gut zusammen. Ätsch!
 
    Jede Gruppe versucht, durch eigene Kostüm- entwürfe zu glänzen, in die oft das gesamte Geld der Teilnehmer investiert wird.
 
    Rhythmus und Tanz lassen selbst dr?ge Chorhemden als Kostüme erscheinen.
 
    Die Kostümphantasien der Nachfahren der spanischen Eroberer würden auch auf einer Fiesta in Andalusien gut ankommen.
 
   

Alteingesessene Bolivianer tanzen dagegen mit einer Backe voll Cocablätter unter Indiofarben und huldigen eher der vertrauten Pacha- mama als der fremden Señora Guadelupe.

 
    Schräg, wunderbar schräg.
 
    Politik blitzt auf. Hier tanzen die arbeitslosen Minen- arbeiter noch, Dynamit- stangen an die Jacken gebunden. Wenig später mögen die gleichen ver- gessenen Gestalten eine Straßensperre errichten und verzweifelt gegen Elend und Ausbeutung protestieren.
 
    Der Tanz der Indios steht für Freude am Leben, Blumen im Arm. Erst wenn fremder, geldgieriger Tanz um Öl, Gas, Erze und Drogen ihr Leben zerstört, reagieren sie mit Unfrieden.
 
    Mutter und Großmutter sehen das eher kritisch. Zu viel Popo, Oma?
 
    ...bis zum nächsten Jahr!
       
 
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